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Kooperation: Gemeinsam gegen sexualisierte und interpersonelle Gewalt in Mülheim an der Ruhr

Ein wirksames und notwendiges Mittel zur Prävention von sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport ist der Aufbau eines Netzwerkes mit starken Partner*innen zur Information und Sensibilisierung, wie auch zur Entwicklung eines Präventionskonzeptes oder für die Intervention in Verdachtsfällen.

Seit Juli 2021 haben die AWO Mülheim an der Ruhr e.V. und der Kommunale Soziale Dienst (KSD) und seit September 2023 der Verein „Hilfe für Frauen e.V.“ mit dem MSB und seiner Sportjugend einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, um sich gemeinsam nachhaltig für den Schutz vor sexualisierter Gewalt stark zu machen.

Unabhängig von einem möglichen Anlass vereinbaren der MSB und seine Sportjugend eine Zusammenarbeit mit allen Parteien zum Thema „Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport“ vor Ort. Unsere Kooperationspartner*innen stehen unseren Sportvereinen, Übungsleitungen sowie Betroffenen bei Bedarf beratend zur Seite.

AWO

Die AWO in Mülheim wurde 1920 gegründet und setzt sich seitdem für eine solidarische und gerechte Gesellschaft ein.

Schwerpunkte der Arbeit im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt sind:

  • Die AWO berät kostenlos, anonym und unter Schweigepflicht!
  • Wenn Sie sexuelle Gewalt erlebt haben und sich unterstützende Gespräche wünschen, ist die AWO für Sie da. Ohne lange Wartezeit.
  • Wenn Sie von jemandem wissen, dem sexuelle Gewalt widerfährt oder widerfahren ist, dann unterstützt die AWO, wie Sie mit der Situation umgehen können und was Ihnen und dem Opfer am besten helfen kann.
  • Wenn Sie Eltern sind und erfahren haben, dass Ihr Kind sexuelle Übergriffe erlebt hat oder selber übergriffig gewesen ist, hilft die AWO Ihnen mit Informationen und unterstützenden Gesprächen. Ohne lange Wartezeit.
  • Die AWO berät Einrichtungen zum Umgang mit sexuellen Übergriffen.

 

Die AWO bietet neben der kostenlosen Beratung in der Beratungsstelle außerdem folgendes an:

  • Fachvorträge für „Profis“ (pädagogische Fachkräfte)
  • Informationsveranstaltungen für Eltern
  • Mehrstündige Workshops für Schulklassen oder andere Kinder- und Jugend-Gruppen

Erreichbarkeit AWO: 

  • montags bis freitags in der Zeit von 09:00 – 15:00 Uhr

Die Fachberatungsstelle zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche der AWO ist telefonisch unter 0208 20 77 42 70 oder per Mail fbst@awo-mh.de zu erreichen.

Sie berät kostenlos, anonym und unter Schweigepflicht, z. B. wenn Sie sexuelle Gewalt erlebt haben oder von jemandem wissen, dem sexuelle Gewalt widerfährt oder widerfahren ist.


Das Ele-Phone der AWO Mülheim ist ein Hilfetelefon für Kinder und Jugendliche sowie Übungsleitungen. Das Hilfetelefon ist unter der kostenlosen Rufnummer 0800 666 77 76 erreichbar.

Kommunaler Sozialer Dienst (KSD)

Der KSD unterstützt Eltern und Erziehungsberechtigte bei der Erziehung, Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Dabei setzt er auf vorbeugende, familienunterstützende Angebote, die dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für Familien zu schaffen. Das Aufgabenspektrum reicht von der Information von Beratungsstellen über die weiterführende Beratung und den Schutz des Kindeswohls bis hin zur Förderung von Angeboten für Jugendliche und zur Schaffung einer kinder- und familienfreundlichen Umwelt. An den KSD kann sich jede und jeder wenden, insbesondere aber auch Kinder und Jugendliche, wenn sie Probleme haben oder in Notsituationen sind. Der KSD ist grundsätzlich für alle jungen Menschen zuständig.

Beratung bei möglicher Kindeswohlgefährdung 

Sie arbeiten mit Kindern und Jugendlichen zusammen und haben das Gefühl, dass es einem Kind oder Jugendlichen nicht gut geht? 

Jeder, der hauptberuflich, ehrenamtlich oder nebenamtlich auf Honorarbasis mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, kann sich bei der Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung kostenfrei beraten lassen.

Für diese Beratungen gibt es sogenannte insoweit erfahrene Fachkräfte. Diese sind auf Kindeswohlgefährdungen spezialisiert und haben viel praktische Erfahrungen darin, Gefahren für das Kindeswohl zu beurteilen und Sie zu beraten, was als nächstes zu tun ist.

Die Mitwirkung einer solchen qualifizierten Fachkraft bei der Einschätzung des Gefährdungsrisikos für ein Kind oder einen Jugendlichen im Einzelfall trägt zu einer größeren Handlungssicherheit bei. Häufig sind die Anhaltspunkte für eine Gefährdung nicht eindeutig.

Insoweit erfahrene Fachkräfte sind beim KSD tätig. Wenn sie dort arbeiten, bedeutet das nicht, dass sie mit Ihrer Anfrage bereits „das Jugendamt über einen Fall informieren“. Denn Sie müssen keine persönlichen Daten wie Namen oder Herkunft des Kindes angeben. Die Beratung wird zunächst in anonymisierter Form durchgeführt. Es geht dabei um die Beurteilungen von Anzeichen und um die Frage, ob eine Gefährdung vorliegen könnte oder nicht. Auch die weitere Vorgehensweise kann Inhalt der Beratung sein. Erst wenn sich herausstellt, dass das betroffene Kind oder der Jugendliche akut gefährdet ist, benötigt der KSD im Rahmen der Meldung einer Kindeswohlgefährdung genauere Angaben, um den notwendigen Schutz des Kindes oder des Jugendlichen umgehend sicherzustellen.

Erreichbarkeit des KSD: 

  • montags bis donnerstags in der Zeit von 08:00 bis 16:00 Uhr
  • freitags in der Zeit von 08:00 Uhr bis 12:30 Uhr

Im Falle eines Verdachts auf mögliche Kindeswohlgefährdung bietet der Kommunale Soziale Dienst Mülheim an der Ruhr unter den Durchwahlen 0208 455-51 61 / -51 53 / -51 52 / -57 67 eine entsprechende (anonyme) Beratung an.


Möchten Sie eine Kindeswohlgefährdung melden, stehen Ihnen die Teams des Kommunalen Sozialen Dienstes unter den folgenden Telefonnummern zur Verfügung:

Stadtmitte 0208 455 51 55
Heißen / Heimaterde 0208 455 50 21
Dümpten / Winkhausen 0208 455 51 78
Styrum 0208 455 54 45
Linke Ruhrseite 0208 455 51 64

Für  dringende Fälle innerhalb der Öffnungszeit ist der KSD zusätzlich über folgende Mobilnummer erreichbar: 0175 / 29 64 967. 

Außerhalb der Öffnungszeiten steht eine Rufbereitschaft für dringende Notfälle zur Verfügung. Diese ist über die Polizei zu
erreichen.

Verein Hilfe für Frauen e.V. 

Seit 1988 richtet sich das Angebot des Vereins "Hilfe für Frauen" an Frauen in schwierigen Lebenssituationen. Nicht selten ist die Hilfe des Vereins von existenzieller Bedeutung für Frauen und auch ihre Kinder.Der Verein schützt und berät Frauen und begleiten sie auf dem Weg in ein selbständiges Leben.

Einen Schwerpunkt der Arbeit bilden die Angebote zu häuslicher Gewalt.

Seit 2012 stieg in Deutschland laut der BKA-Statistik der Anteil der „Partnerschaftsgewalt“ an den insgesamt registrierten Gewaltverbrechen kontinuierlich an. Obwohl auch die Zahl der weiblichen Tatverdächtigen steigt, ist die Mehrheit der Opfer weiblich. Gewalt findet in allen sozialen Schichten und Milieus statt, doch zusammenfassend lässt sich sagen: Je patriarchaler und je abgeschotteter die Lebenswelt ist, in der Frauen leben, desto höher ist die Gefahr, dass sie Opfer sexualisierter und häuslicher Gewalt werden. Sie findet meist im Nahbereich, also z.B. in der Familie statt.

Der Verein ist vernetzt mit vergleichbaren Institutionen in anderen Städten und kooperiert innerhalb Mülheims mit dem gesamten Spektrum sozialer Einrichtungen und Institutionen, so dass sie im Interesse der Frauen lösungsorientiert zusammenarbeiten können.

Erreichbarkeit Verein Hilfe für Frauen e.V.: 

Die Allgemeine Beratungsstelle für Mädchen und Frauen ab 15 Jahren steht allen offen, die Unterstützung oder Rat suchen. Dabei ist ihr Anliegen, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Erreichbar ist das Netzwerk unter 0208 30 56 823 oder per Sofort-Chat, https://hilfe-fuer-frauen-ev.assisto.online (anonym und kostenlos Di 17:00 – 19:00 Uhr und Do 7:00 – 9:00 Uhr).