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Stützpunktvereine im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ berichteten von ihren Erfahrungen

Zwei Themenschwerpunkte prägten den diesjährigen Erfahrungsaustausch über das Thema „Integration durch Sport“, zu dem der Mülheimer Sportbund (MSB) für Anfang Dezember alle Interessierten eingeladen hatte:

Zum einen diskutierten die Teilnehmenden intensiv über die Integrationsarbeit in Bezug auf die Geflüchteten aus der Ukraine. Darüber hinaus wurde der Styrumer TV als neuer Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“ (IdS) ausgezeichnet.

Die anderen beiden Mülheimer Stützpunktvereine in diesem Bundesprogramm, der Deutsche Alpenverein (DAV) und der VfB Grün-Weiß Mülheim, nahmen ebenfalls an dem Austausch teil und berichteten von ihren Erfahrungen. Sie werden bereits seit 2017 und in diesem Jahr letztmalig gefördert.

Bei Stützpunktvereinen handelt es sich um Sportvereine, die sich im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ für die Integration im und durch Sport engagieren und dabei eine regelmäßige, langfristige und kontinuierliche Arbeit vor Ort gewährleisten sowie Integrationsstrukturen unter Einbindung des organisierten Sports schaffen und fördern.

So führt der VfB Grün-Weiß Mülheim etwa im Stadtteil Eppinghofen mit den „BewegungsKids“ einmal wöchentlich ein Sportangebot für Kinder zwischen drei und sechs Jahren durch, das zum Ziel hat, Heranwachsende in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstufen – unabhängig z. B. von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Hintergrund - an Sport und Bewegung heranzuführen.

Der DAV richtete derweil in den vergangenen Monaten sein integratives Kletterangebot „InterVertikal“, das inzwischen schon seit rund sechs Jahren besteht, insbesondere auch auf Mütter mit Kindern aus, die aus der Ukraine geflohen sind. Dabei sind einige der Erwachsenen nicht nur selbst an der Kletterwand aktiv, sondern unterstützen den DAV auch durch Übersetzen bzw. können aufgrund ihrer Vorerfahrungen im Klettern beim Sichern und Schulen der anderen Teilnehmenden helfen.

Der Styrumer TV bietet für Mütter mit und ohne Migrationshintergrund eine Übungsstunde an, in der die Frauen bei vielfältigen sportlichen Aktivitäten erleben können, wie viel Spaß das gemeinsame Bewegen macht. Eine Kinderbetreuung vor Ort ermöglicht den Müttern zudem, dass sie sich auf sich konzentrieren können. Gut angenommen werden auch der „Walkie-Talkie-Lauftreff“ des Vereins über rund 7 km und der Kurs zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung von Frauen.

Einmal mehr zeigte sich während des Erfahrungsaustauschs, dass im Hinblick auf eine effektive Integrationsarbeit u. a. eine (kommunale) Strategie, Netzwerkgruppen, Personen mit Migrationsgeschichte als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, eine gezielte Auswahl des Ortes, an dem die Projekte stattfinden, und feste Ansprechpersonen im Verein für Geflüchtete sowie für Migrantinnen und Migranten eine wesentliche Bedeutung haben.

Der Erfahrungsaustausch wurde über das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ gefördert und war daher für alle Teilnehmenden kostenlos.

Claudia Pauli (Pressesprecherin MSB)

Der Vorsitzende der Sportjugend im MSB, Thomas Libera, überreicht Tanja Westhöfer-Häde vom neuen Stützpunktverein Styrumer TV die entsprechende Urkunde. Foto: MSB.