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HTCU-Spieler holen Olympiasilber

Malte Hellwig, Moritz Ludwig und Lukas Windfeder vom HTC Uhlenhorst haben bei den Olympischen Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August 2024) mit der deutschen Hockeynationalmannschaft der Herren die Silbermedaille gewonnen.

Nachdem die Auswahl von Cheftrainer André Henning, der ab 2007 über mehrere Jahre als Cheftrainer der Erstligamannschaft des HTCU fungierte, die Vorrunde in der Gruppe A souverän auf Platz eins beendet hatte, präsentierte sie sich auch in der K.-o.-Runde in starker Verfassung: Der amtierende Weltmeister bezwang im Viertelfinale Argentinien mit 3:2 und erreichte durch einen Sieg in gleicher Höhe im Halbfinale gegen Indien das Endspiel.

Darin standen dem Team um die drei Uhlenhorster die Niederlande gegenüber, die in der Gruppenphase noch gegenüber Deutschland mit 0:1 den Kürzeren gezogen hatten. In den ersten drei Vierteln gelang es keiner der beiden Mannschaften, ein Tor zu erzielen. Dann jedoch nahm die Partie in besonderer Weise an Rasanz zu: In der 46. Minute traf Thierry Brinkman zum 1:0 aus Sicht der Niederländer und brachte damit die Tausenden Fans, welche die Begegnung in orangefarbenen Trikots im Stade Yves-du-Manoir verfolgten, zum Jubeln.

Vor den Augen u. a. von Bundeskanzler Olaf Scholz, der dem olympischen Finale an der Seite von Thomas Weikert, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), beiwohnte, schaffte es Thies Prinz (Rot-Weiss Köln) nur vier Minuten später, den 1:1-Ausgleich herzustellen. Nun verliehen die – ebenfalls zahlreich erschienenen – Zuschauerinnen und Zuschauer im „Team Germany-Outfit“ ihrer Freude lautstark Ausdruck. 

Die Entscheidung über den Olympiasieg musste allerdings im – undankbaren – Shoot-Out fallen: Darin setzten sich schließlich die Niederlande mit 3:1 durch und verhinderten damit, dass Deutschland zum fünften Mal nach 1972 (München), 1992 (Barcelona), 2008 (Peking) und 2012 (London) die Goldmedaille gewann. Gleichzeitig revanchierte sich das „Oranje-Team“ für die 1:2-Niederlage, die es vor zwölf Jahren im olympischen Endspiel gegen deutsche die Mannschaft erlitten hatte.

„Im Moment ist es sehr bitter“, zog Moritz Ludwig unmittelbar nach der Siegerehrung ein Fazit. Der 22-Jährige, der in diesem Jahr zum ersten Mal bei Olympia dabei war, erläuterte: „Auf beiden Seiten gab es nicht so viele Chancen. Umso wichtiger war, dass wir nach dem 0:1 wieder gut ins Spiel reingefunden haben und noch ein Tor schießen konnten. Ich hätte natürlich gerne den Titel mitgenommen – solch eine Chance bekommt man nicht häufig im Leben.“

Cheftrainer André Henning sprach seiner Mannschaft bei der anschließenden Pressekonferenz im Venue Media Center ein großes Lob aus: „Wir haben ein absolut beeindruckendes Turnier gespielt. Vor 18 Monaten standen wir im WM-Finale und haben dieses gewonnen. Nun haben wir bei den Olympischen Spielen das Finale erreicht und dieses so knapp verloren, wie man es nur verlieren kann: im Shoot-Out. Natürlich hätten wir uns Gold gewünscht, aber Silber ist ebenfalls eine fantastische Leistung“, so der Velberter.

Die Mannschaften während der Nationalhymnen sowie die "HONAMAS" vor dem Shootout. © Claudia Pauli